NETZHAUTABLÖSUNG UND NETZHAUTLOCH

Hebt sich der Glaskörper von der Netzhaut ab, kann dies währenddessen zu schwereren Komplikationen kommen. In einigen Fällen kann sich die Netzhaut so fest an die Grenzmembran anheften, dass sich z.B. ein Netzhautloch bilden kann. Unbehandelt kann dies in einer Netzhautablösung enden. Hat sich der Glaskörper einmal vollständig abgelöst, sind weitere Folgen nicht mehr zu erwarten.

Netzhautloch

Ein Netzhautloch ist glücklicherweise selten. Aber aufgrund des bestehenden Risikos einer Netzhautablösung, ist schnelles Behandeln wichtig. Ist das Loch gefunden, lässt es sich mittels Laserbehandlung in den meisten Fällen wieder verschließen. Das Risiko einer Netzhautablösung ist dann weitestgehend, wenn auch nicht gänzlich, ausgeschlossen.

Symptome
  • vermehrte Trübungen des Glaskörpers („Spinnweben“)
  • schwarze Flecken im Gesichtsfeld („Rußregen“)
  • Blitze („geradeso, als sei draußen ein Gewitter“)ein sich von seitlich oder oben einschiebender „Vorhang“          
  • eine von unten aufsteigende „schwarze Wand“
Diagnose

Treten die genannten Symptome auf, sollte unverzüglich eine augenärztliche Beurteilung erfolgen. Hierbei untersuchen wir die Netzhaut mit dem Augenspiegel bei geweiteter Pupille. Im Anschluss daran dürfen Sie mehrere Stunden nicht mehr selbst Auto fahren.

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NETZHAUT-LASERBEHANDLUNG

Der Einsatz modernster Laser hat sich bei der Behandlung verschiedenster Netzhauterkrankungen bewährt. Durch Laserlicht lässt sich eine Besserung oder zumindest ein Stillstand der meisten Erkrankungen erreichen.

Der Einsatz von Laser bei Netzhaut-Rissen und Netzhautlöchern

Risse und Löcher der Netzhaut können unerkannt und unbehandelt zu einer so genannten Netzhautablösung führen. Mit einem sogenannten Argon- oder Diodenlaser können wir den Defekt bzw. das Loch „verschweißen“ und sichern. Damit können wir die Netzhautablösung zumeist verhindern.
Entscheidend ist deshalb, die Netzhaut in regelmäßigen Abständen auf solche Veränderungen kontrollieren zu lassen. Betroffen sind insbesondere Patient*innen mit Kurzsichtigkeit und nach vorangegangenem Schlag auf das Auge (z.B. Tennisball). Wird das Netzhautloch rechtzeitig mit dem Laser behandelt, kommt es meist nicht zur Netzhautablösung. Ohne rechtzeitigen Eingriff droht eine irreversible Schädigung des Auges bis hin zur Erblindung.

Behandlung und Operation bei Netzhautablösung

Eine Netzhautablösung führt unbehandelt praktisch immer zur Erblindung des Auges – die frühzeitige Erkennung ist deshalb unerlässlich. Sollte bereits eine Netzhautablösung eingetreten sein, muss ein zeitnaher operativer Eingriff, eine sogenannte Glaskörperabsaugung (Vitrektomie), erfolgen. Hierbei versuchen wir, die Netzhaut wieder anzulegen. Dabei verwenden wir Luft-Gas-Gemische oder Silikonöl. Das Gemisch baut sich innerhalb von wenigen Wochen selbständig ab. Das Silikonöl müssen wir nach mehreren Wochen bis zu wenigen Monaten während eines zweiten Eingriffs entfernen.
Eine Netzhautablösung ist vergleichbar mit einem komplizierten Knochenbruch, so dass in einigen Fällen mehrere Eingriffe nötig sind.

Der Einsatz von Laser bei Diabetes mellitus

Ein Diabetes kann dazu führen, dass sich die Netzhautgefäße verändern. Bei fortgeschrittenem Befund können krankhaft neue Gefäße auftreten, die in das Augeninnere wuchern. In diesem Stadium der diabetischen Retinopathie ist das Sehvermögen bereits stark gefährdet.

Eine Behandlung mit dem Laser schaltet krankhaft veränderte Netzhautanteile aus. Dadurch erreichen wir, dass die Netzhaut besser durchblutet wird. So können wir die Erkrankung verlangsamen und ein weiteres Fortschreiten verhindern. Kontrolluntersuchungen während und nach der Behandlung sind wichtig. Häufig müssen wir die Laserbehandlung an beiden Augen durchführen und mehrfach wiederholen. Ohne Behandlung und ohne eine optimale Diabeteseinstellung nimmt die diabetische Netzhauterkrankung einen gravierenderen Verlauf und kann zur Erblindung führen.

Der Einsatz von Laser bei Gefäßverschlüssen der Netzhaut

Ursache für Gefäßverschlüsse (Thrombose, Embolie) der Netzhaut ist ein Blutstau in einem oder mehreren Gefäßen, so dass diese verstopfen. Das Blut staut sich und tritt mit seinen Bestandteilen anschließend in das umgebene Gewebe aus.

Letztendlich kommt es durch eine Mangelversorgung zur Schädigung wichtiger Sehzellen. Unbehandelte Gefäßverschlüsse können Folgeschäden für das Auge verursachen. Im schlimmsten Fall droht durch Blutungen und Netzhautablösungen oder aber auch durch einen kaum behandelbaren Druckanstieg im Auge eine Erblindung des betroffenen Auges.

Während wir neu aufgetretene Thrombosen oft mittels Medikamenteneingabe in das Augeninnere behandeln können, setzen wir bei älteren Verschlüssen häufig Laser ein.

Mit den Behandlungen verhindern oder verlangsamen wir, ähnlich wie beim Diabetes mellitus, ein weiteres Fortschreiten der Krankheit. Regelmäßige Kontrolluntersuchungen während und nach der Behandlung sind unausweichlich. Häufig müssen wir die Behandlungen mehrfach wiederholen.