LIDFEHLSTELLUNGEN

Entropium und Ektropium

Ein Entropium bezeichnet ein nach innen gedrehtes Unterlid. Bei einem Ektropium ist die Lidkante nach außen gedreht. Bei einem Entropium ist das Auge permanent gereizt. Die nach innen gekehrten Wimpern des Unterlides berühren die Hornhaut und kratzen und schädigen sie. Bei einem Ektropium schließen die Lider nicht mehr richtig. Die Oberfläche des Auges kann dadurch austrocknen. Eine nur gering ausgeprägte Fehlstellung verursacht wenig Beschwerden. Jedoch kann sie sich mit der Zeit verschlechtern.

Symptome
  • Schmerzen
  • rotes und tränendes Auge
  • Lichtscheu

Besteht eine Fehlstellung über einen langen Zeitraum, steigt das Risiko eines Infekts der Hornhaut. Schwerwiegende Veränderungen, im Extremfall ein Hornhautgeschwür sowie völliger Sehverlust oder Verlust des Auges, können folgen.

Am häufigsten treten die Fehlstellungen als Alterserscheinung auf, wenn das Gewebe der Lider sowohl horizontal wie auch vertikal erschlafft. Ein Entropium entsteht selten durch eine Vernarbung von Gewebe an der Innenseite des Unterlides. Zu einem Ektropium führen in selteneren Fällen auch Hauterkrankungen, Infektionen oder Vernarbungen der Haut des Unterlides.

In beiden Fällen ist bei fortgeschrittenem Befund und deutlichen Beschwerden eine Operation empfehlenswert.

Straffung der Oberlider bei Hautüberschuss („Schlupflider“)

Vor dem Eingriff entscheiden wir, wie wir vorgehen, um zu einem optimalen Ergebnis zu kommen. Bei der Operation entfernen wir die überschüssige Haut sowie einen feinen Muskelstreifen in viel Feinarbeit. Sollte auch ein Überschuss an Fettgewebe vorliegen, so entfernen wir auch diesen. Zuletzt verschließen wir die Haut mit einer feinen Naht. Der Eingriff an beiden Augen dauert ca. 40 Minuten.

Die Oberlider von Mann und Frau sind von Natur aus unterschiedlich. Diese Unterschiede beachten wir bei der Planung der Operation. Hierzu gehört insbesondere die so genannte Lidfurche: Sie befindet sich bei der Frau in der Regel in einer Höhe von 8-10 mm über der Wimpernreihe. Beim Mann hingegen ist die Lidfurche mit 6-8 mm deutlich tiefer angesetzt. Ein gewisser Hautüberschuss gehört beim männlichen Oberlid zum natürlichen Ausdruck des Gesichtes. Daher sind wir darauf bedacht, diesen auch zu erhalten.

Ihre Fragen zu diesen wichtigen Vorsorgeuntersuchungen beantworten wir gerne. Sprechen Sie uns an!

Operation der Augenlider bei Fehlstellunge

Vielfach lassen sich Fehlstellungen durch eine operative Straffung des Unterlides korrigieren. Bei der Operation setzen wir zuerst einen Hautschnitt und präparieren den unter der Haut liegenden Muskel. Das weitere Vorgehen hängt dann vom Ausgangsbefund ab: Selten müssen wir ein kleines Lidstück entfernen. Manchmal verwenden wir zusätzliche Nähte, um den gewünschten Effekt zu verstärken. Die Operationsdauer beträgt circa 45 Minuten.

Ist die Fehlstellung durch eine Verkürzung der Unterlid-Haut verursacht (Narbe, Hauterkrankung), dann ist eine Hauttransplantation nötig. Damit können wir den Zug, den die Haut am Unterlid ausübt, mindern. Die Haut entnehmen wir dabei entweder aus dem Oberlid der gleichen oder der gegenüberliegenden Seite oder hinter dem Ohr.

Operation der Augenlider bei Tumoren

Bei kleinen Tumoren entfernen wir die Veränderung häufig schon bei einem Eingriff vollständig. Im Bedarfsfall entnehmen wir zuerst eine Probe der verdächtigen Lidregionen. Hierzu ist nur ein kurzer Eingriff nötig. Das Material untersuchen wir unter dem Mikroskop, um die Diagnose zu bestätigen. Sollte eine zweite Operation notwendig sein, entfernen wir dabei den Tumor.

Bei sehr großen Tumoren entfernen wir die Veränderung mit Sicherheitsabstand. Dazu ist häufig eine Vollnarkose notwendig. Das Material untersuchen wir unter dem Mikroskop, um die Diagnose zu bestätigen und um zu beurteilen, ob die Schnittränder frei von Tumorzellen sind. Anschließend erfolgt die Rekonstruktion des Lides. Es gibt eine Vielzahl operativer Möglichkeiten der Lidrekonstruktion. Früher wurden große Plastiken des gesamten Gesichtes durchgeführt, um ein Lid zu ersetzen. Diese Chirurgie müssen wir heute dank verbesserter Techniken erfreulicherweise in den allermeisten Fällen nicht mehr anwenden.

Heutzutage können wir Defekte aller Größen durch Gewebe abdecken, das aus der Umgebung der Augenlider stammt. Welche Methode wir anwenden, hängt von der Größe des zu deckenden Defekts ab. Es kann sowohl ein direkter Verschluss erfolgen, aber auch eine Transplantation von Haut-, Muskel- oder Bindegewebsplatten. Diese entnehmen wir aus dem gleichseitigen Ober-/Unterlid oder aber aus den Lidern des anderen, gesunden Auges.

Ziel der Operation von Tumoren im Lidbereich ist, die bösartige Veränderung vollständig zu entfernen. Bei großen Tumoren müssen wir u.U. damit rechnen, dass das Augenlid auch nach erfolgreicher Operation nicht so aussieht wie früher.

Trotz vollständiger Entfernung eines Tumors kann dieser noch Jahre nach der Operation erneut wachsen. Stellen Sie sich bitte darauf ein, dass im Anschluss an den Eingriff regelmäßige Kontrolluntersuchungen notwendig sein können.